Patenbitten zum 125-jährigen Jubiläum

| Hubert Söllner | FFW Wolfsbach

Großer Bahnhof am Samstagnachmittag beim Feuerwehrgerätehaus: Böllerschüsse knallten, als die Wolfbacher Feuerwehr über die Vilsbrücke zum Patenbitten kam und von der Vilshofener Wehr empfangen wurde.

Zünftig spielten die Übler-Buam aus Wolfsbach auf, als die beiden Wehren mit ihren Fahnenabordnungen beim Feuerwehrhaus mit den Festdamen des Jubelvereins und, wie Vilshofens Feuerwehr-Vorsitzender Georg Edenharter betonte „unseren eigenen kurzfristig rekrutierten Festdamenanwärterinnen“ Aufstellung nahmen. Von der Landkreisführung der Feuerwehren war Kreisbrandrat Fredi Weiß, begleitet von Kreisbrandmeister Hubert Blödt und Kreisbrandmeier Jürgen Ehrnsberger, nach Vilshofen gekommen. Den Wolfsbachern half es jedoch nicht, dass sie ein geschmücktes Leiterwagerl mit zwei Faßln Bier mitgebracht hatten – Holzscheitlknien war für Vorsitzenden Heinrich Eichenseer, Kommandant Günter Schindler und Festleiter Christian Holler angesagt. Da half kein Jammern. „Liebe Kameraden der Wolfsbacher Wehr, euer Anliegen ehrt und sehr. Zum Patenbitten seid’s heid komma, wir hom eich scho von weit’n vernomma,“ verkündete Vilshofens Vorsitzender und ließ die drei auf dem Scheitl schwitzen. Da kam Wolfsbachs Feuerwehrvorsitzender Heinrich Eichenseer kaum dazu für den 26. bis 29. Juli im kommenden Jahr zum 125-jährigen Gründungsfest einzuladen mit der Bitte an die Feuerwehrnachbarschaft „für’s Fest san mir scho fast komplett, blos koan Paten ham mia net. Ihr daad’s uns die Rechten sein. Wenn’s es machts, dat uns des g’frein.“ Und kniend sagte Kommandant Günter Schindler „A Bier und a Musi hama mitbracht für des Fest, dass sich’s leichter Bitten lässt.“ Und er bat mit seinen Leidensgenossen – „… aber am besten lasst’s uns net lang leid’n, sunst dama uns nu d’ Knia aufreib’n.“  Da aber kam er bei Edenharter an den Falschen, der reimte „ihr habt’s scho dabei die Fassl Bier, des langt aber niad der Feierwehr und mir. Die Pflichtaufgabe, das was des Bier – etz kummt aber no die Kür.“ Da Wolfsbach direkt am Hirschwald gelegen sei, führte Edenharter aus, und auch eine lange Sägewerks-Tradition habe, sei es logisch, dass die Aufgabe mit einem Baum zu tun habe. Einen etwa zweieinhalb Meter langen Baumstamm mit einer Zweimann-Handsäge – „und zwar nach Augenmaß möglichst genau in der Mitte“ – ohne Meterstab oder andere Hilfsmittel durchzusägen sei die Aufgabe. Bravurös lösten Wolfsbachs Vorsitzender und Kommandant zentimetergenau die Aufgabe und Edenharter gab bekannt „Wir san bereit für euer Fest und wünschen euch das Allerbest. Dass wir Patenverein wern, g’freit uns sehr, des is a für uns große Ehr.“ Mit dem Ehrenkrug der Wolfsbacher Wehr dankte Vorsitzender Eichenseer seinem Amtskollegen Edenharter für die Übernahme der Patenschaft. Bürgermeister Erwin Geitner betonte, „dass es unseren Feuerwehrkameraden, welche das ganze Jahr über sich ehrenamtlichen in ihrer Freizeit für ihre Mitbürger einsetzen, zusteht, heute beim Patenbitten kräftig zu feiern.“ Ensdorf Bürgermeister Markus Dollacker, der beim Wolfsbacher Jubiläum als Schirmherr im Einsatz ist, hielt sich kurz wünschte allen „viel Spaß bei der Feier und Prost miteinander.“ Dann aber ging es ans Feiern. Mit einer frischen Halben oder auch Kaffee und Kuchen und anschließend „so an richtigen Schedern Leberkas“ saßen dann beide Wehren in der rappelvollen Fahrzeughalle noch lange zusammen.