Bürgerversammlungen 2009

| Hans Babl | Mittelbayerische Zeitung,

„In der Gemeinde Ensdorf sind zurzeit 2272 Personen mit Hauptwohnung gemeldet. Mit Haupt- und Nebenwohnung sind es 2422. 1606 in Ensdorf, in Wolfsbach 555 und in Thanheim 261, jeweils mit Ortsteilen. „Ein leichter Aufwärtstrend“, so Bürgermeister Markus Dollacker am Freitag bei der Bürgerversammlung in Thanheim im Gasthaus „Zur Dorfschmiede“ vor 21 Bürgern und nur drei der 14 Gemeinderäte.

Im Gemeindebereich Ensdorf wurden heuer bisher 21 (2008: 15) Kinder geboren, 14 Buben und sieben Mädchen. Bisher sind 19 (2008: 22) Sterbefälle zu verzeichnen, sechs Männer und 13 Frauen. Während im Jahr 2009 die Zahl der Geburten wieder angestiegen ist, sank die Zahl der Todesfälle. Zwölf Paare haben den Bund der Ehe geschlossen.

Nach wie vor hat die Gemeinde Ensdorf eine Fläche von 41,4572 Quadratkilometern (= 55 Einwohner je Quadratkilometer) und über 95 Kilometer eigene Straßen zu unterhalten. In der Verwaltung der Gemeinde sind vier Verwaltungsangestellte und im Bauhof drei Stammarbeiter sowie zwei ABM-Kräfte tätig. Des Weiteren ist eine Raumpflegerin beschäftigt.

Zur finanziellen Lage führte Dollacker in seinem Rechenschaftsbericht aus, dass bisher im Haushaltsjahr 2009 im Verwaltungshaushalt 2,036 Millionen Euro vereinnahmt wurden. Ausgegeben wurden 1,760 Millionen Euro. Dies sind Mehreinnahmen von 276000 Euro. Im Vermögenshaushalt wurden bisher 196000 Euro eingenommen. Dem stehen Ausgaben in Höhe von 551000 Euro gegenüber. Dies sind 355000 Euro Mehrausgaben. Die Hebesätze für die Grundsteuer A (Land- und Forstwirtschaft) sowie Grundsteuer B (sonstige Grundstücke) betragen unverändert 300 v. H., für die Gewerbesteuer 320 von Hundert.

Zum Jahresende 2008 betrug der Schuldenstand der Gemeinde Ensdorf  2,481 Millionen Euro, wovon 337000 Euro zinsverbilligte Darlehen sind. Die Pro-Kopf-Verschuldung betrug damals 1.103 Euro (2007: 1254 Euro). Der Schuldenstand wird bis zum 31. 12. 2009 voraussichtlich auf 2,434 Millionen Euro zurückgeführt, was dann einer Pro-Kopf-Verschuldung von 1082 Euro entspricht. Somit sind die Schulden in den letzten zwölf Jahren und etwa 1,5 Millionen Euro abgebaut worden. „Die durchschnittliche Pro-Kopf-Verschuldung bayerischer Gemeinden vergleichbarer Größe liegt bei 780 Euro“, so der Bürgermeister.

Die Personalkosten betragen für das Jahr 2009 rund 470000 Euro für alle Beschäftigten und ehrenamtlich Tätigen.

An Zinsen werden 116000 Euro bezahlt. Hierfür erhält die Gemeinde 1000 Euro Schuldendienstbeihilfe. Sie hat somit eine effektive Zinslast von 115000 Euro zu tragen. Die Tilgung beträgt zum Jahresende für heuer 47000 Euro.

Bei der Grundsteuer A werden 34500 und Grundsteuer B 110000 Euro im Jahr 2009 eingenommen. Bei der Gewerbesteuer ist bisher ein Betrag von 314000 Euro eingegangen. Der Ansatz im Haushaltsplan beträgt 250000 Euro. Dies sind momentan Mehreinnahmen von 64000 Euro. Der Gemeindeanteil an der Einkommensteuer betrug bis 1. November 588000 Euro. „Bis Ende des Jahres rechnen wir nochmals mit rund 271000 Euro“, erklärte Bürgermeister Dollacker. An Schlüsselzuweisungen werden insgesamt 361000 Euro eingenommen. Für die Hundesteuer sind 2100 Euro eingegangen. Als Konzessionsabgabe erhält die Gemeinde von der E.ON Bayern 48000 Euro. An Mieten und Pachten werden rund 86000 Euro eingenommen, allein 69000 Euro Schulhausmiete vom Schulverband Ensdorf.

„Dem gegenüber stehen Ausgaben in Form der Kreisumlage in Höhe von 816000 Euro (Vorjahr: 582000 Euro!). Die Kreisumlage wurde mit einem Hebesatz von 46,90 Prozentpunkte errechnet (Vorjahr 47,70 Prozent“, berichtete Bürgermeister Dollacker. An Schulverbandsumlagen musste für Ensdorf ein Betrag von 98000 Euro und für Rieden 99000 Euro aufgebracht werden, insgesamt also 197000 Euro. Für EDV-Ausstattung der Verwaltung wurden 5000 Euro ausgegeben. Für die Jugendförderung im Gemeindebereich wurden insgesamt 3400 Euro ausgegeben. Davon erhält  die DJK 2950 Euro, 425 Euro die Pfadfinder und 25 Euro die Edelweißschützen Wolfsbach. 

Der 40-prozentige Personalkostenzuschuss für den Kindergarten beträgt 73000 Euro, weitere 40 Prozent kommen vom Landkreis, 20 aus Kindergartenbeiträgen.

Für die drei gemeindlichen Feuerwehren wurden 10600 Euro für Ausrüstungen bezahlt. Nach fünfjähriger Bauzeit wurde das neue Ensdorfer Feuerwehrgerätehaus eingeweiht. Die Gesamtkosten beliefen sich auf fast 488000 Euro. 120000 Euro kamen als Zuschuss von der Regierung der Oberpfalz, 127000 Euro erbrachten die Feuerwehrkameraden als Arbeitsleistung, 16500 Euro bezahlte der Feuerwehrverein, so dass für die Gemeinde Ensdorf 224345 Euro (inklusive Bauhofleistung) verblieben. Bürgermeister Dollacker dankte allen Helfern und Sponsoren für ihren großartigen Einsatz

 Rund 31000 Euro wurden bis heute für die Unterhaltung der Straßen (Winterdienst, Reparaturen, Schotter, Grabenreinigung, Verkehrsschilder) aufgebracht. Dazu 8000 Euro für die Reparatur des Friedhofweges in Wolfsbach, 62000 Euro Reparatur Gemeindeverbindungsstraße Thanheim-Dornberg, 60000 Euro für die Erneuerung der Stützmauer in der Wittelsbacherstraße in Ensdorf, 15000 Euro für einen Abschnitt der Reparatur der Hirschwaldstraße in Ensdorf. Der Ausbau des „Krumen Weg“ in Wolfsbach erfolgte in Eigeninitiative durch die Anlieger. „In den nächsten Jahren sind die Brücken im Gemeindegebiet dringend sanierungsbedürftig. Hier muss mit mindestens 500000 Euro gerechnet werden“, so Bürgermeister Dollacker.

 Der Zweckverband zur Abwasserbeseitigung „Unteres Vilstal“ hat für heuer wie für 2009 eine Betriebskostenumlage von 90000 Euro festgesetzt. An Kanalgebühren werden voraussichtlich 134000 Euro, an Wassergebühren 96000 Euro eingenommen. Der Kubikmeter Wasser kostet 1,02 Euro plus sieben Prozent MWSt. Für Kanal sind 1,59 Euro je Kubikmeter zu bezahlen. „Die Wasser- und Kanalgebühren müssen kostendeckend sein“, hob Bürgermeister Dollacker hervor. Für Reparaturen an der Wasserversorgungsanlage wurden bisher 31000 Euro ausgegeben. Darin sind die Kosten für zehn Rohrbrüche sowie die Erneuerung von einigen Wasserschiebern im Gemeindebereich enthalten. Die alten Schieber konnten nicht mehr abgedreht werden. Im Wasserhaus Ensdorf mussten die Fenster und Türen erneuert werden. Außerdem wurde eine Außenisolierung/Außenputz angebracht. Die Gesamtkosten betragen rund 23000 Euro.

„Die Gemeinde Ensdorf weist derzeit mit ‚Am Hammerberg’ in Wolfsbach ein neues Baugebiet mit 16 Bauparzellen aus. Es ist damit zu rechnen, dass nächstes Jahr die Bauplätze bebaubar sind“, informierte Bürgermeister Markus Dollacker bei der Bürgerversammlung. „Mehrere Bauwillige haben bereits ihr Interesse bekundet. Eine Bauparzelle wird schon bebaut, drei weitere sind verkauft. Der Baulandpreis ist ab 64 Euro je Quadratmeter voll erschlossen günstig. Für Grundkauf und Planungskosten hat die Gemeinde bisher 105000 Euro ausgegeben. Im kommenden Jahr erfolgt die Erschließung. Der Gemeinderat hat als Straßenname ‚Vilsblick’ gewählt. In Ensdorf hat die Gemeinde momentan keine Bauplätze zu verkaufen. Es können jedoch sieben privat erworben werden.“

Für den Ausbau der Ortsstraßen in Hirschwald wurden bisher 142000 Euro ausgegeben. Die Maßnahme ist mittlerweile abgeschlossen. Die Gesamtkosten belaufen sich einschließlich neuer Straßenbeleuchtung mit neuester, sparsamer LED-Technik auf 211000 Euro. Die Schlussrechnung steht noch aus.  

Zum Stephansturm führte der Bürgermeister aus: „Endlich wurde heuer mit der Restaurierung des Ensdorfer Wahrzeichens Stephansturm begonnen. Die Sanierungskosten belaufen sich auf 303000 Euro. An Zuschuss haben wir bisher vom Bezirk Oberpfalz 15500 Euro erhalten. Von der Bayerischen Landesstiftung sind 30000 Euro zugesagt, vom Landesamt für Denkmalpflege sind 170000 Euro bewilligt. Des Weiteren kommen je 5000 Euro von der Katholischen Kirchenstiftung und vom Förderverein ‚Rettet den Stephansturm’. 31500 Euro werden durch Eigenleistungen, so dass auf die Gemeinde 46000 Euro an Kosten zukommen. Im Frühjahr nächsten Jahres soll die Baumaßnahme abgeschlossen werden.“

„Im Rahmen des Konjunkturprogramms II ist es uns gelungen, Gelder für die energetische Modernisierung des Rathauses zu bekommen“, freut sich Bürgermeister Dollacker. Die Re-gierung bewilligte einen Zuschuss von 239700 Euro bei Gesamtkosten von 332000 Euro. Mit der Sanierung wurde bereits mit der Verlegung von Fernwärmeleitungen begonnen. Im ehemaligen Klosterbauernhof (Wein) erstellt die Forstbetriebsgemeinschaft Amberg-Schnaittenbach eine Hackschnitzelheizung. Von hier schließen mehrere Anlieger an. Im Frühjahr soll die energetische Sanierung des Rathauses fortgeführt werden. Fenster, Außentüren/Tore werden ersetzt. Das Rathaus Wärme gedämmt, ein Lufttauscher eingebaut und die Fassade neu gestrichen. Ferner werden die Toilettenanlagen erneuert und eine behindertengerechte öffentliche Toilette eingebaut. Darüber hinaus werden die Hoffläche am Rathaus (Bauhof) sowie die die Zufahrt neu asphaltiert, eine Fahrzeugwaschplatz mit Ölabscheider – auch für die Feuerwehrfahrzeuge – gebaut. Angeschlossen werden Wittelsbachersaal, Fürstensaal, Sozialstation und ZEN-Büroräume sowie Pfarrsaal und Pfarrhof an die bestehende Hackschnitzelheizung im Kloster Ensdorf.  

Die Erweiterung und Sanierung des Sportheims der DJK (Gesamtkosten rund 250000 Euro) bezuschusst die Gemeinde Ensdorf mit 43000 Euro. Außerdem übernimmt sie die Vorfinanzierung des zugesagten BLSV-Zuschuss mit 53650 Euro, bis der Zuschuss ausgezahlt wird.

An der Hauptschule wurde eine offene Ganztagsschule eingerichtet, die gut angenommen wird. Angedacht ist die Gründung eines Schulverbundes mit der Hauptschule Kümmersbruck zur Mittelschule, als Chance die Hauptschule und den Schulstandort Ensdorf zu halten. Dann können Schülerinnen und Schüler hier auch die „Mittlere Reife“ erwerben. Die Verhandlungen dafür sind schon weit fortgeschritten“, informierte der Bürgermeister. „Mittlerweile sind alle Klassenzimmer mit PC, Internetanschluss und Beamer ausgestattet, worum uns andere Schulen beneiden.   

Mit Dankensworten beschloss Bürgermeister Markus Dollacker seine Ausführungen: „Ich bedanke mich bei meinen Mitarbeitern in der Verwaltung und im Bauhof, die hervorragende Arbeit leisten und auf die ich mich immer tausendprozentig verlassen kann. Mein Dank gilt aber auch allen Funktionären in allen Vereinen für ihre ehrenamtliche Arbeit, die einen unschätzbaren Wert darstellen. In den Vereinen sind unsere Bürger, vor allem Jugendliche gut aufgehoben und betreut. Mein Dank geht auch an alle Bürger, die sich in irgendeiner Form ehrenamtlich einbringen und nicht zuletzt auch allen Feuerwehrkameraden, welche das ganze Jahr über für den Dienst am Nächsten Tag und Nacht zur Verfügung stehen.“

„Nun haben sie, die Bürger das Wort“, erklärte er. Über die zu den Bürgerversammlungen in Thanheim, Ensdorf und Wolfsbach eingegangenen Anträge, die Anfragen und Anregungen der Bürger sowie die Diskussionen berichtet zusammenfassend die „Mittelbayerische Zeitung“ gesondert.